Öffentlicher kommunalpolitischer Stammtisch
Am 24.04.2023 treffen wir uns um 19.30 Uhr wieder – mit Themen der anstehenden Gemeinderatssitzung, ggfs. die Kommunalwahlen 2024 (bei Interesse) und Ihren persönlichen Fragen und Anliegen.
Bericht der Klimaschutzbeauftragten: Nachhaltigkeitsmarkt, Energiespartipps, Nachhaltigkeitspartnerschaft, Photovoltaik, European Engergy Award * Zwischenstandsbericht der Umwelt und Energieagentur * Aktionsplan des Energiekrisenstabs
Welche Maßnahmen unternimmt die Verwaltung auf dem Weg zu einer CO2-freien Bilanz der Gemeinde?
In einer kurzen Zusammenfassung schilderte die Klimaschutzbeauftragte der Gemeinde Marie-Luise Blau verschiedene Aktivitäten, die in der letzten Zeit in Angriff genommen wurden. Dazu gehörte unter anderem der Nachhaltigkeitsmarkt im Kurhaus, der großen Anklang bei der Bevölkerung fand. Es ist geplant diese Messe jährlich fortzuführen und vielleicht noch mehr Aussteller zu gewinnen. Wichtige Energiespartipps werden als Ratgeber wöchentlich im Amtsblatt für die Bürgerschaft veröffentlicht. In der Zwischenzeit haben 17 kommunale Waldbronner Gebäude einen Energieausweis, der öffentlich aushängt. Nachdem eine internationale Partnerschaft mit einer Gemeinde in Kolumbien nicht geklappt hat, wird versucht, mit einer Partnergemeinde in Argentinien eine Nachhaltigkeitspartnerschaft*) im nächsten Jahr zu gründen. Zudem sollen weitere Photovoltaikanlagen mit in Deutschland hergestellten Modulen auf kommunalen Liegenschaften errichtet werden. Dadurch wird in den kommenden Jahren die durch Sonne erzeugten kWp**) auf Waldbronns Dächern verdoppelt. Im Jahre 2023 steht auch die Rezertifizierung der Auszeichnung für Gemeinden an, die sich am European Energy Award beteiligen. Das Ergebnis hat sich für unsere Gemeinde seit 2018, als die letzte Zertifizierung stattfand, von 55,7 % auf 68,1% verbessert. Wir sind also auf einem guten Weg.
Zwischenstandsbericht der Umwelt- und Energieagentur
Mit einem Zwischenstandsbericht über den aktuellen Energieplan informierte die Umwelt- und Energieagentur des Landkreises Karlsruhe. Welche Möglichkeiten gibt es in Waldbronn, Strom und Wärme einzusparen? Dabei ging es u.a. um die Überprüfung von Standorten von sog. Heizzentralen***), z.B. mit Luft-Wärme-Pumpen, die ein Wohnquartier versorgt, die Nutzung von industrieller Abwärme oder einer oberflächennahen Geothermie. Auch die Holzverfeuerung für Großanlagen wurde als eine Option vorgestellt. Das sehen wir aber wegen entstehender Emissionen kritisch.
Ein Energiekrisenstab in der Gemeinde erarbeitete in den letzten Wochen einen Aktionsplan, um Energie in kommunalen Gebäuden und der Verwaltung zu sparen. Dieser wurde dem Gremium vorgestellt. Schon lange wurde dieser Energieeinsparplan von Mitgliedern des Gemeinderates gefordert. Jetzt - bedingt durch die Energiekrise- kommt Bewegung in die Sache.
Im Namen der Fraktion:
Kurt Bechtel, Angelika Demetrio-Purreiter, Volker Becker
*) In einer kommunalen Nachhaltigkeitspartnerschaft arbeiten Städte, Gemeinden oder Landkreise strategisch und fachbereichsübergreifend zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen auf der lokalen Ebene zusammen. Sie nutzen und erweitern dabei ihr kommunales Fachwissen und führen Aktivitäten zur Lokalisierung der 17 Nachhaltigkeitsziele gemeinsam durch. Mehr Informationen dazu... (externer Link)
**) Kilowattpeak (kWp) ist die Maßeinheit für die maximale Leistung der Photovoltaikmodule unter Standardbedingungen. Diese Leistung wird auch als Nennleistung bezeichnet.
Der tatsächliche Stromertrag wird in Kilowattstunden (kWh) angegeben und kann von der Nennleistung abweichen. In Deutschland liegt der Stromertrag ungefähr bei 800 - 1.200 kWh pro Jahr und pro installiertem kWp. (Quelle: eon)
***) Zu einer Heizzentrale gehören der Aufstellraum mit Wärmeerzeuger, Abgasanlage und Lagerstätten für Brennstoffe und Verbrennungsrückstände. Außerdem betriebstechnische Nebenräume für die Wärmeverteilung, Regelung, Trinkwassererwärmung und weitere Betriebsapparaturen. (Quelle: Baunetzwissen)