Aus der Sitzung des AUT 04.06.2025

Ein Bebauungsplan, der nur noch Makulatur ist …


Den Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) beschäftigte der geplante Neubau am Brucknerweg 5. Dort soll – gegenüber dem geplanten Neubau am Brucknerweg 6 – ein weiteres Wohngebäude entstehen, dessen Geschossfläche um 32 % über den Vorgaben des geltenden Bebauungsplans liegt. Dem AUT blieb letztlich nichts anderes übrig, als das Vorhaben durchzuwinken: Ein 6-Familienhaus mit acht oberirdischen Stellplätzen wird nun entstehen.

Einmal mehr zeigt sich: Wer heute baut, kann sich auf frühere Abweichungen berufen – und so weitere Ausnahmen vom Bebauungsplan geltend machen. Zwar besteht unbestritten ein Bedarf an Wohnraum, doch die zunehmende Flächenversiegelung wirft Fragen auf. In Zeiten immer heißerer Sommer drohen negative Folgen für das Mikroklima im Quartier. Hinzu kommen Probleme mit dem Wasserabfluss bei Starkregen. Während Kommunen aufgerufen sind, Strategien zum Hitzeschutz zu entwickeln, bleiben ihnen durch das geltende Baurecht kaum umweltverträgliche Eingriffsmöglichkeiten.

Kita mit Vereinsraum in Etzenrot – es geht weiter


Erfreuliche Nachrichten gibt es für Etzenrot: Das Projekt einer neuen Kita mit integriertem Vereinsraum wurde dem AUT erneut vorgestellt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf über 7 Millionen Euro. Bei optimistischer Planung könnte das Bauvorhaben im Jahr 2028 abgeschlossen sein.

Kita Etzenrot Abschluß Vorplanung aus der Beschlussvorlage 2024/044 (Anlage 1)

Wertstoffhof und Grüngutplätze: Vorläufig keine Änderungen


Nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz wäre eigentlich der Landkreis für die Wertstoff- und Grüngutplätze in Waldbronn zuständig. Doch eine Sondervereinbarung regelt, dass die Gemeinde diese Aufgaben übernommen hat – im Gegenzug erhält sie sogenannte Beistandsleistungen vom Landkreis. 2024 ergab sich ein kommunales Defizit von rund 36.000 Euro, 2025 werden es voraussichtlich noch etwa 13.000 Euro sein.

Immer wieder kommt es zu Problemen durch die räumliche Enge in der Nähe des Bauhofs. Im Zuge der Haushaltskonsolidierung war daher geplant, Teile der Aufgaben an den Landkreis zurückzugeben. Unsere Fraktion setzt sich jedoch dafür ein, das bestehende Angebot mit zwei Grüngutplätzen und dem Wertstoffhof zu erhalten.

Der Landkreis verfolgt allerdings das Konzept sogenannter Kombihöfe, bei denen Grüngut und Wertstoffe an einem Ort angenommen werden. Eine dafür geeignete Fläche von mindestens 2.000 Quadratmetern ist derzeit nicht verfügbar. Zwar liegt der Wertstoffhof mitten in einem Wohngebiet – keine ideale Lösung –, doch die Bürgerinnen und Bürger Waldbronns schätzen die bestehende Infrastruktur sehr, insbesondere die beiden Grüngutplätze.

Ein möglicher Umzug wäre außerdem mit erheblichen Mehrkosten verbunden, die das aktuelle Defizit deutlich übersteigen würden. Auch der Komfortverlust durch eine Verlagerung ist nicht zu unterschätzen. Deshalb entschied der AUT einstimmig, am Status quo festzuhalten.

Eine Ausweichmöglichkeit zum Wertstoffhof im benachbarten Palmbach besteht leider nicht. Damit dies möglich wäre, müsste der Landkreis mit der Stadt Karlsruhe entsprechende Vereinbarungen treffen. Allerdings reichen die Kapazitäten in Palmbach nicht aus, um den zusätzlichen Bedarf aus Waldbronn aufzunehmen.

Ihre Fraktion der Freien Wähler Waldbronn
Kurt Bechtel, Volker Becker, Désirée Fuchs


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