2. Dezember 2022

Unser Stammtisch im November 2022

Feuerwehrhaus an der Fleckenhöhe * Zukunft Fleckenhöhe * Waldbronn C02-frei * Verunsicherung durch widersprüchliche Kommunikation der öffentlichen Hand hinsichtl. Energiesparen/E-Mobilität * Fragen zu Parksituation, finanzieller Situation, Feuerwehr Etzenrot

Unser Stammtisch im November 2022

Die Entscheidung der letzten Gemeinderatssitzung und das Interesse an unserer Arbeit hatte am 28.11. zahlreiche Interessierte ins Restaurant „La Cigogne“ zum kommunalpolitischen Stammtisch gelockt. Unsere Freude über das rege Interesse wurde leider getrübt durch persönliche, teilweise krankheitsbedingte Verhinderung aller Fraktionsmitglieder. So moderierte der 1. Vorsitzende Ralf Störzbach die Diskussion des Abends und Schriftführerin Désirée Fuchs notierte die Anregungen und Fragen für eine Nachbearbeitung durch die Fraktionsmitglieder.

Prominentes Thema zu Beginn war der Gemeinderatsbeschluss „Feuerwehrhaus am Standort Fleckenhöhe“. Die Fraktion der Freien Wähler stimmte am 16.11. weiterhin konsequent gegen diesen Standort und bedauert das Abstimmungsergebnis. Die Gründe einzelner Mitglieder anderer Fraktionen für den Standort Fleckenhöhe, insbes. aus technischer Sicht, sind für die Diskussionsrunde streckenweise nachvollziehbar. Vor diesem Hintergrund gab es kritische Stimmen zum persönlich beleidigenden Unterton einzelner Statements zu deren Abstimmungsverhalten in den Medien. Die Angst vor weiteren Begehrlichkeiten hinsichtlich der Fleckenhöhe vor dem Hintergrund der Anmerkung einzelner Gemeinderäte bei der Abstimmung scheint berechtigt.

Beim Blick nach vorn bleibt das Bestreben der Freien Wähler Waldbronn, eine weitere Bebauung der Fleckenhöhe auch nach den nächsten Kommunalwahlen zu verhindern. Allgemeine Verwunderung bestand über die Tatsache, wie schnell die Entscheidung über den Standort herbeigeführt worden war.

Eine gewünschte Verengung der Pforzheimer Straße zu Gunsten der bisher fehlenden bzw. schmalen Gehwege ist an dieser Umleitungsstrecke für die  Autobahn nicht zu erwarten.

Kontrovers diskutiert wurde die Rolle der Albtherme für Waldbronn. Während sie für die einen entbehrlich erscheint, betonen andere auch im Hinblick auf das Sportangebot und die Rheumaliga den gesundheitlichen Nutzen der Einrichtung sowie die Strahlkraft in benachbarte Kommunen. Zwar ist Waldbronn nicht mehr DER Kurort wie zum Zeitpunkt der Planung des Thermalbads, die therapeutischen Angebote und der Mehrwert für die Freizeitgestaltung werden jedoch gerne angenommen, wenn auch nach den coronabedingten Schließungen in geringerem Umfang. Oder liegt die derzeit reduzierte Nachfrage an den Wassertemperaturen? Im Hinblick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis wurde das Angebot der Albtherme gegenüber anderen Freizeitbädern analysiert und von den meisten positiv bewertet. Tatsache ist, dass die Albtherme unter den gegebenen Umständen nicht kostendeckend betrieben werden kann.

Wann wird Waldbronn CO2-frei? Hier bezog sich ein Teilnehmer sowohl auf die Anstrengung der Gemeinde auf öffentlichen Gebäuden als auch die Motivation der Bevölkerung für entsprechende Umbauten an den privaten Gebäuden. Konsens besteht darüber, dass auch die Menschen in der Gemeinde hier aktiv werden müssten.  Auf diese These schloss sich ein persönlicher Erfahrungsaustausch an. Bei älteren Menschen in älteren Gebäuden wird die Amortisationsdauer als hinderlich gesehen. Verunsichert sind die Hauseigentümer auch hinsichtlich der widersprüchlichen Kommunikation der öffentlichen Hand und der sich überschlagenden Änderungen der jüngsten Vergangenheit auf dem Energiemarkt. Bis vor wenigen Monaten wurden Nachtspeicherheizungen gegen Gasheizungen ausgetauscht, die Themen Wärmepumpen und Pelletheizungen sind nicht ausreichend durchdrungen bzw. werden widersprüchlich kommuniziert. Auch bürokratische Hürden bei Photovoltaik auf Häusern mit Wohnungseigentümergemeinschaften werden kritisch gesehen. Gefragt wurde auch nach dem Ergebnis der Quartierslösung für die Ablösung der Nachtspeicherheizungen in Etzenrot.

Ähnliche Verunsicherung war beim Thema E-Mobilität zu spüren. Hier wünschen sich die Teilnehmenden mehr Klarheit über die Sicherheit der Energieversorgung. Wie viele Elektroautos können z. B.  in einer Straße betrieben werden, ohne einen Stromausfall zu riskieren? Technische Hürden bei Außenstellplätzen, widersprüchliche Aussagen zu Wallboxen/normalen Steckdosen sind für viele ungeklärt.  Auch besteht der Wunsch nach Orientierung hinsichtlich der konkurrierenden Ziele des Stromsparens und E-Mobilität.

Eine Frage richtete sich auf die Parkplatzsituation nach Fertigstellung des Aldi-Projektes. Hier informierte Ralf Störzbach, dass die Zufahrt der Anlieger über die Hewlett-Packard-Straße zu Tiefgaragen erfolgt. Die formal ausreichend geplanten Kundenparkplätze für Aldi/Rewe/dm sind oberirdisch geplant.

Wenig greifbar waren für einige Teilnehmende auch die unklaren Aussagen verschiedener Stellen zur finanziellen Situation der Gemeinde.


Weitere Fragen aus der Runde - die Mitglieder der Fraktion bereiten diese für den nächsten kommunalpolitischen Stammtisch vor.

- Soll es beim Umbau der Pforzheimer Straße an der Einbiegung von der Etzenroter Straße Maßnahmen geben, die die Einmündung ungefährlicher werden lassen?

- Was wird aus dem Busenbacher Feuerwehrhaus?

- Gibt es noch die Idee mit einem Parkhaus an der Albtherme?

- Gibt es Überlegungen, den Fußgängerüberweg am Busenbacher Bahnhof zu optimieren?

- Welche Kosten kommen auf die Kommune Waldbronn im Zusammenhang mit dem Neubau des Landratsamts zu?

- Warum sind die Parkplätze in der Talstraße talwärts zeitlich nicht limitiert und können dauerhaft genutzt werden? Wäre es nicht sinnvoll diese Plätze als Kurzzeit-Parkplätze auszuweisen, wenigstens an Markttagen?

- Ist es erforderlich, dass die Marktbeschicker ihre großen LKWs direkt am Wochenmarkt parken oder könnte hier alternative Parkfläche zur Verfügung gestellt werden?

- Was wird aus der Feuerwehr in Etzenrot?

Text: Désirée Fuchs