AUT : Beratungen über Friedhofserweiterung Busenbach
In der letzten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik (AUT) am 02.10.24 wurde über die Entwurfsplanung und die Beauftragung der Verwaltung beraten.
Wir sind für die Verbesserung der Nahversorgung. Den Bau von 115 Wohnungen auf dem Gelände sehen wir kritisch.
21.12.2021 - Haushaltsrede
Der Bau des neuen Nahversorgungszentrums mit insgesamt 115 Wohnungen ist in Angriff genommen. Der Gemeinderat stimmte mehrheitlich gegen unsere Stimmen für dieses Großprojekt. Im Bebauungsplan war der Erhalt der an der Hewlett-Packard-Str. gewachsenen Rosskastanienbäume beinhaltet. Dank eines Anwohners wurden die Gemeinderäte im Sommer über einen Befreiungsantrag vom Bebauungsplan des Investors informiert, dass diese Bäume gefällt werden müssen. Sie standen zu nahe an der Baugrube und durch Kappung der Wurzeln wären die Bäume abgestorben. Nun sind sie weg und nur ein einziger Baum, massiv herunter geschnitten, blieb übrig. Was war schiefgelaufen? Scheinbar lag es an einer nicht sorgfältig durchgeführten Planung im Vorfeld. Die untere Naturschutzbehörde im Landratsamt stimmte dem Befreiungsantrag der Baufirma zu, zähneknirschend zwar und mit dem Hinweis auf durchzuführende Ausgleichsmaßnahmen für die gefällten Bäume. Erlauben Sie mir eine rhetorische Frage: Haben Sie tatsächlich geglaubt, dass eine Behörde sich gegen einen Großkonzern stellt und den Bau einstellt, um zu verlangen, das Projekt anders mit dem Erhalt der Bäume zu planen?
Kurt Bechtel
Nun ist es amtlich: Ein Kastanienbaum und eine Robinie werden nicht gefällt. Verschiedene Rettungsversuche für die anderen drei Bäume in der Hewlett-Packard-Straße können nicht umgesetzt werden. Auch die untere Naturschutzbehörde im Landratsamt hat -Zähne knirschend zwar und mit dem Hinweis auf eine wahrscheinlich nicht sorgfältige Planung im Vorfeld – dem Befreiungsantrag der Baufirma zugestimmt. Ausgleichsmaßnahmen für die Fällung müssen folgen. Wir werden darauf achten, dass das erfolgt und dass das Wurzelwerk der beiden stehen gebliebenen Bäume geschützt wird.
(Text: A.D.-Purreiter)
In den letzten Tagen konnte man in den BNN lesen, wohin der Weg führt: Waldbronn wird urban. Sehr hoch, sehr breit und sehr lang, so wird das Aldi-Projekt in der Talstraße aussehen. Sogar Bäume, die eigentlich im Bebauungsplan als erhaltungswürdig gekennzeichnet waren, müssen womöglich fallen, weil sie wegen der riesigen Baugrube beschädigt werden können. Ein umsichtiger Anwohner hat die Gemeinderäte auf diesen Umstand aufmerksam gemacht. 115 Wohnungen sollen in den Gebäuden Platz finden neben einem Vollsortimenter, einem Discounter und dem dm-Markt. Eigenartig ist schon, dass das Problem mit den Bäumen dem Planungsbüro nicht schon vorher aufgefallen ist. So wurde der Vorhaben bezogene Bebauungsplan mit dem Erhalt der Bäume von der Mehrheit des Gemeinderates (gegen unsere Stimmen!) abgesegnet und das Bauunternehmen konnte nach Verlegung von Aldi und dm in die Festhalle mit dem Abriss der alten Gebäude beginnen. Man kann nur hoffen, dass die Naturschutzbehörde im Landratsamt einsichtig ist und die Fällung dieser Bäume nicht so einfach erlaubt.
Die Fraktion: Kurt Bechtel, Angelika Demetrio-Purreiter, Volker Becker
Mehrheitlich sprachen sich die Gemeinderatsmitglieder für den Bau dieses Aldi-Projektes aus. Die Freien Wähler und ein Ratsmitglied der CDU stimmten dem Satzungsbeschluss nicht zu. Schon in unseren letzten Stellungnahmen erklärten wir unsere Gründe, warum wir dieses Projekt nicht unterstützen können. Das urbane Bauen widerspricht bestimmten Leitzielen unseres Leitbildes, wie z. B der sorgsamen Innenverdichtung und des Erhalts dörflicher Strukturen.
Wir sind für die Erweiterung des Einkaufszentrums, aber nicht für einen Wohnkasernenbau mit bis zu 115 Wohnungen und mit erwarteten 250 Neubürgern. Alle Bedenken in den Anregungen und Stellungnahmen aus der Bürgerschaft, die nach der letzten Offenlage aufgelistet waren, konnte Herr Villinger, Vertreter des Planungsbüros Piske, das für Aldi die Planung des Projektes übernahm, ausräumen. Er sprach auch für die Gemeindeverwaltung. Ist das so üblich? Ein besonderer Punkt wurde noch in die planungsrechtlichen Festsetzungen aufgenommen: Nach § 6a der Baunutzungsverordnung für urbane Gebiete sind gewerbliche Nutzungen von Wohnungen möglich. Erklärt wurde dieser Zusatz damit, dass der Aldi beratende Rechtsanwalt diesen Satz wünschte, weil so ein z.b. für ebay arbeitender Besitzer der Wohnung damit abgesichert wäre. Ein Schelm ist, wer Böses dabei denkt! Mehr Verkehr, höhere Schallemissionen, wahrscheinlich auch Probleme bei der Parkplatzsuche, das waren die Einwände der Bürger. Die einzelnen befragten Behörden sahen keine Probleme in dem Bauvorhaben. Eine neue Ortsmitte soll entstehen, Geschosswohnungsbau mit urbanen Strukturen werden die Zeichen setzen für eine neue Zeit, weg vom dörflichen Charakter Busenbachs und Reichenbachs. Unterstützt wird dieses neue Gesicht von Waldbronn auch von Bürgermeister Franz Masino. Das Aldiprojekt macht den Anfang, Rück 2 wird folgen. Schöne, neue Zeit?
Oder wird sich der eine oder andere Gemeinderatskollege bald die Frage stellen, ob er die richtige Entscheidung getroffen hat?
(Text: A.D.-Purreiter)