2. Februar 2025

Aus der Gemeinderatssitzung vom 29.01.25

Themen Schulkindbetreuung und Kindergartenbedarfsplanung

Aus der Gemeinderatssitzung vom 29.01.25

In der letzten Sitzung des Gemeinderats wurde intensiv über die Schulkindbetreuung in der Gemeinde Waldbronn diskutiert. Hintergrund ist u. a. das jährliche Defizit von 650.000 Euro, das durch die Betreuung entsteht. Ziel der Beratung war es, die Struktur der Betreuung effizienter zu gestalten und gleichzeitig den Bedarfen der Eltern gerecht zu werden.

Beschlossene Maßnahmen:

  1. Kernzeitbetreuung bis 13:30 Uhr:
    • An der Anne-Frank-Schule und der Albert-Schweitzer-Schule wird ab dem Schuljahr 2025/2026 die Kernzeitbetreuung bis 13:30 Uhr wieder regulär eingeführt, vorausgesetzt, dass das nötige Personal eingestellt werden kann.
    • Die Nachfrage der Eltern nach einer Betreuung bis 13:30 Uhr wurde bestätigt. Allerdings erscheint uns der veranschlagte Personalmehraufwand von 20.000 Euro für die kurze Betreuungszeit als hoch.
  2. Hortmodul bis 15:30 Uhr:
    • An allen drei Grundschulen wird ein zusätzliches Hortmodul bis 15:30 Uhr eingeführt.
    • Die Evaluation der tatsächlichen Besuchszeiten zeigte, dass eine Bedarfsanpassung möglich und erforderlich ist. Eine Betreuung bis 17:00 Uhr ist gesichert, doch durch das neue Zwischenmodul kann der Personaleinsatz nachmittags reduziert werden.
    • Die flexible Buchung wird für die Kernzeitbetreuung beibehalten, während die Hortbetreuung künftig als 2-, 3- oder 5-Tages-Modell gebucht werden kann.
  3. Kosteneffekte:
    • Durch die Verlängerung der Kernzeitbetreuung steigen die Personalkosten möglicherweise um ca. 20.000 Euro.
    • Die striktere Buchungsstruktur des Horts soll zu einer Kostenreduzierung führen.
    • Die Trennung von Kernzeit und Hort kann zusätzlich ein Einsparpotenzial generieren.
    • Die tatsächlichen finanziellen Auswirkungen hängen von der Inanspruchnahme der Angebote und den Personalkosten und den final festgesetzten Gebühren ab.

Nicht erörtert wurde die Ferienbetreuung externer Kinder.

Welche Gebühren festgesetzt werden, wird im Verwaltungs- und Sozialausschuss noch einmal beraten werden, da einige Mitglieder des Gemeinderats die ermittelten Gebühren als zu hoch empfunden haben.

Die Freien Wähler begrüßen die geplanten Änderungen, der hohe Personalmehraufwand für die relativ geringe Nachfrage nach der Kernzeitbetreuung bis 13:30 Uhr wirft jedoch Fragen auf. Auch eine Anpassung der Schulzeiten könnte eine Alternative sein, um die Betreuungskosten langfristig zu senken. In Etzenrot endet die 6. Stunde um 13.15 Uhr, es besteht hier kein Bedarf an einer zusätzlichen Kernzeitbetreuung.

Kündigung der Stellfläche für die Kita WaldHöhle überschattet die Planungen

Aus der Behelfslösung wurde eine Dauerlösung, vorraussichtlich nur bis Ende August 2025 (Foto:Stefanie Müller)

Die Gemeindeverwaltung erhielt vor wenigen Tagen die Kündigung der Stellfläche für die Systembauten der WaldHöhle am Kindergarten St. Josef. Die Nutzung endet zum 31.08.2025, da die Kirche die Parkplätze für das Pfarrheim benötigt. Diese unerwartete Entwicklung stellt die Gemeinde vor Herausforderungen.

Die detaillierten Szenarien und möglichen Maßnahmen sollen in den Sitzungen des Verwaltungsausschusses am 12.02. oder spätestens am 26.02.2025 vorgestellt werden.

Elternkritik an der Neuverteilung der Kinder Die Verlagerung der Kinder auf andere Einrichtungen wird von den betroffenen Eltern kritisch gesehen, da sie befürchten, dass das soziale Umfeld der Kinder empfindlich gestört wird. Die Verwaltung ist sich dieser Problematik bewusst und wird prüfen, wie eine möglichst behutsame Lösung gefunden werden kann.

Fortschritte bei der langfristigen Planung Trotz der aktuellen Herausforderung verzeichnet die Gemeinde nach Jahren des kontinuierlichen Ausbaus der Platzkapazitäten eine Stabilisierung im Bereich der Kinderbetreuung für 0- bis 6-Jährige. Die fortlaufende Beobachtung der Bedarfsentwicklung wird weiterhin im Rahmen der Bedarfsplanung erfolgen.

Mit der neuen Kita im Rück II sowie der Kita in Etzenrot wird die Gemeinde entscheidende Investitionen tätigen, um den Bedarf langfristig zu decken. Abhängig von der weiteren Entwicklung der Kinderzahlen in den kommenden Monaten könnte eine mittelfristige Anpassung der bestehenden Einrichtungen notwendig werden.

Herausforderungen in der Schulkindbetreuung Während sich die Situation bei den Kindergartenplätzen entspannt, zeichnet sich bis 2026 Handlungsbedarf in der Schulkindbetreuung ab. Bundes- und landespolitische Entwicklungen erfordern eine strategische Planung für die langfristige Ausrichtung der Ganztagsbetreuung.

Wir hoffen, dass durch vorausschauende Planung und enge Abstimmung mit den Eltern und Trägern eine tragfähige Lösung gefunden werden kann.

Ihre Fraktion der Freien Wähler Waldbronn
Kurt Bechtel, Volker Becker, Désirée Fuchs

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