Volkstrauertag in Waldbronn

Die Bedeutung des Volkstrauertags wandelt sich immer mehr von einem Gedenktag an die Gefallenen der Weltkriege zu einem Gedenken an die Opfer von Gewalt und Kriegen in Vergangenheit und Gegenwart. In einer ergreifenden Feierstunde gedachte Bürgermeister Stalf der Gewaltopfer der aktuellen unfassbaren Kriege und ermahnte, dass sich keine Religion über eine andere erheben dürfe. Pfarrer Waidler positionierte sich in klaren und flammenden Worten gegen den in Deutschland wieder aufziehenden Antisemitismus, nachdem sich die Deutschen nach dem 2. Weltkrieg zu einem „Nie wieder!“ bekannt hatten. Er war bestürzt, dass 85 Jahre nach dem Brennen der Synagogen in Deutschland wieder jüdische Einrichtungen geschützt werden müssten. Sowohl Stalf als auch Waidler wiesen auf Menschenrechtsverletzungen in Israel, Gaza, der Ukraine und vieler anderer Krisenherde hin. Wo Worte nicht mehr helfen, sprach die Gemeindereferentin Alexandra Kunz ein Friedensgebet. Den feierlichen Rahmen gaben der Gesangverein GV Concordia, der MV Lyra Reichenbach. Die Ehrenwachen der Freiwilligen Feuerwehr und des DRK Reichenbach unterstrichen die Würde der Veranstaltung.

Während wir Menschen in unseren Köpfen Bilder des Krieges haben, sollten Azubis der Gemeinde und die Konfirmandengruppe formulieren, was Frieden für sie ausmacht. Die berührenden Statements der jungen Menschen sind an Stelen neben dem Ehrenmal angebracht. Hingehen lohnt sich.

Im Zentrum des Handelns der Freien Wähler Waldbronn stehen ausschließlich kommunalpolitische Themen. Aber wir versammeln uns einmütig hinter den Werten, dass wir uns aktiv für unsere Demokratie, Menschenrechte, für den Frieden und gegen Antisemitismus positionieren müssen.