1. August 2023

Waldbegehung: Verschiedene Kriege überlebt, aber nicht den Klimawandel - Brennholz 2023

Der Klimawandel macht den Buchen zu schaffen * Brennholzpreis bleibt in diesem Jahr unverändert * Digitales Brennholzportal?

Waldbegehung: Verschiedene Kriege überlebt, aber nicht den Klimawandel - Brennholz 2023

26.07.2023 - Gemeinderat - Verschiedene Kriege überlebt, aber nicht den Klimawandel

Nicht weit entfernt vom Kurparksee an dem Weg zur Pforzheimer Straße war sie gestanden, die 190 Jahre alte Buche, steil nach oben gewachsen mit einer ausladenden Krone, das Albtal überblickend. Im Frühjahr musste sie gefällt werden, weil die Äste ihrer stattlichen Krone morsch wurden, diese herabzufallen drohten und Spaziergänger hätten verletzen können. Sie erkrankte langsam, denn die letzten Sommer waren für diesen immensen Wasser verbrauchenden, aber auch Schatten spendenden mächtigen Baum zu trocken und zu heiß. Die Sonne brannte auf den Stamm, so dass das wasserführende Kambium verbrannte. Die Rinde platzte ab, der Baum konnte sich nicht mehr selbst heilen, ein langsames Sterben setzte ein. Nun erinnert nur noch ein großer Stumpf mit einem Durchmesser von fast einem Meter an die alte Buche. Leider ergeht es vielen Buchen so in unserem Wald. Früher galten sie als die „Bosse“ des Waldes, die alles überwucherten und nicht einmal eine Eiche wachsen ließen, heute kümmert diese Baumart vor sich hin. Der Sturm Lothar tat sein Übriges. Insekten und Käfer, wie der Buchdrucker haben leichtes Spiel in den geschädigten Stamm einzudringen. Gut, dass die Förster der letzten Jahrzehnte auf Pflanzung verschiedener Baumarten setzen. Aber was geschieht mit den jungen Buchen-Bäumchen, die sich durch Aussamung entwickelt haben? Man hofft, dass diese sich an den Klimawandel anpassen, vielleicht nicht mehr so alt und groß werden wie ihre Vorfahren, kleinere Blätter entwickeln, eine festere Rinde bekommen, aber so dem Wassermangel und der Hitze trotzen können. Diese Jungwälder werden weiter gepflegt, denn Buchenholz kann gut verkauft werden. Eine nachhaltige Pflege der Wälder ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit unseres Revierförsters Josef Mayer. Man setzt auf Mischung verschiedener Baumarten, um auf den Klimawandel zu reagieren.

Brennholz- ein knappes Gut

Wie kann man Brennholz an alle Interessenten gerecht verteilen? Das war ein weiteres wichtiges Thema, das in der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause zur Diskussion stand. Denn in unserem flächenmäßig kleinen Gemeindewald kann nur ein gewisser Hiebsatz ( 2000 Festmeter) geschlagen werden. Die Nachfrage ist in diesem Jahr schlecht einzuschätzen, denn durch die Energiekrise im letzten Jahr, erfolgte ein unglaublicher „Run“ auf Brennholz. Außerdem sollen nicht nur Bestandskunden sondern auch Neukunden Brennholz aus dem Gemeindewald bestellen können. Ein digitales „Brennholzportal“ wurde angeregt, aber das kann auch von potentiellen Kunden aus anderen Gemeinden in Anspruch genommen werden. In diesem Jahr will man noch an dem alten System festhalten, obwohl dieses eine besondere Serviceleistung unseres Forstamtes ist. Insgesamt können 10 Festmeter bestellt werden. 1 Festmeter kostet 80 Euro,  also derselbe Preis wie im letzten Jahr.

Die Waldbegehung war in diesem Jahr eine „Waldbefahrung“ mit dem Fahrrad, eine Idee unseres Revierförsters. Viele Gemeinderäte und begleitende interessierte Bürgerinnen und Bürger besitzen und fahren ein E-Bike und dadurch kann man eine größere Distanz im Wald mit Steigungen zurücklegen. Unsere Fraktion fand diese Idee toll und bestimmt kann diese Art der Waldbegehung wiederholt werden.

Die Fraktion:

Kurt Bechtel, Angelika Demetrio-Purreiter, Volker Becker

06.12.2022 - Gemeinderat - Forstwirtschaftsplan 2023 mit Hiebsplan für den Gemeindewald

Seit Herbst 2021 hat sich der Holzmarkt gegenüber den Vorjahren sowohl bei der Mengennachfrage als auch bei den Preisen deutlich verbessert. Die seither angefallenen Holzmengen konnten daher zu guten Preisen vermarktet werden. Dies führt zu einem gegenüber der Prognose für das derzeitige Haushaltsjahr voraussichtlich besseren Ergebnis auf der Einnahmenseite. Die privaten Brennholzkunden konnten bisher sowohl beim Brennholz als auch beim Schlagraum aus dem Gemeindewald bedient werden. Der derzeitige Boom in der Brennholznachfrage hat das Forstamt veranlasst, frühzeitig Preisempfehlungen für Brennholz an die Gemeinden zu geben. Dies soll zu einer Marktberuhigung beitragen. Der Preis in Waldbronn wurde bei Laubbrennholz auf 80,00 €/fm festgelegt. Trotzdem übersteigt die Bestellmenge die nachhaltige Brennholzmenge um rund das Doppelte. Daher können derzeit nur die bisherigen Bestandskunden mit geringeren Mengen als bestellt bedient werden. Der Haushaltsabschluss für den Wald wird auf Grund der geringeren Nutzungsmenge und den gestiegenen Kosten für die Holzernte im Bereich des Planansatzes von rund 29.000 € liegen.

Für die Fraktion:

Kurt Bechtel, Angelika Demetrio-Purreiter, Volker Becker

01.02.2022 - Gemeinderat - Geht es unserem Wald besser?/Forstwirtschaftsplan 2022‌ ‌

Zu Beginn eines jeden Jahres berichten die beiden Herren, die für unseren Gemeindewald zuständig sind, Forstamtsleiter Martin Moosmeyer und Revierförster Josef Mayer über den Zustand des Waldes, besonders seiner Bäume sowie über die Maßnahmen, die über das Jahr hinweg getätigt wurden. Trotz des mehr oder weniger verregneten Sommers konnte das Wasser nicht bis zu den tiefen Wurzeln der Bäume vordringen. Nur eine 20 bis 30 Zentimeter dicke Bodenschicht konnte genug Feuchtigkeit aufnehmen. Anschaulich durch Ausgrabungen des Bodens konnte dargestellt werden, dass ab einer gewissen Tiefe die Erde immer noch sehr trocken ist. So ist auch verständlich, warum alte hochgewachsene Buchen immer noch unter der Trockenheit der vorangegangenen Jahre leiden. Das zeigt sich durch abgestorbene Äste im Kronenbereich. Besonders leiden die Bäume an der Pforzheimer Straße. Dort mussten auch größere Rodungsmaßnahmen durchgeführt werden. Dennoch konnte Josef Mayer feststellen, dass es unserem Wald noch verhältnismäßig gut ginge. Mit einem Plus von 16Tsd Euro kann der Haushalt 2021 abgeschlossen werden.

Im Namen der Fraktion:
Kurt Bechtel, Angelika Demetrio-Purreiter, Volker Becker

18.05.2021 - Gemeinderat - Waldzustandsbericht

Man kann es fast nicht glauben, wenn man die nassen und kalten Regentage der letzten Wochen zusammenzählt, aber der Wald leidet immer noch an den trockenen Perioden der vergangenen drei Jahre. Das stellte Forstamtsleiter Martin Moosmeyer in der letzten Sitzung des Gemeinderates fest. Er stellte den Mitgliedern das Forstwirtschaftsjahr 2020 vor. Viel zu wenig Niederschlag sei gefallen, so dass die Bäume, vor allem die Buchen, gestresst und anfällig sind für Schädlinge, besonders für den Borkenkäfer. Im letzten Jahr haben deshalb die Bäume auch viel zu früh ihre Blätter bzw. Nadeln abgeworfen.So entstand im Gemeindewald auch viel Totholz, das nicht vermarktet werden konnte. Der Waldbronner Wald ist vor allem ein Erholungswald, den viele Spaziergänger aufsuchen. Verkehrssicherheit hat dabei oberste Priorität. Dennoch konnte auch Positives festgestellt werden, denn unser Wald ist ein junger Wald mit wenigen alten Bestandsbäumen, die Baumarten sind gut durchmischt und trotz der heißen Sommer konnten sich viele Bäume gegen die Hitze behaupten. Revierleiter Josef Mayer ging auf die wirtschaftliche Seite des Gemeindewaldes ein. Alle Interessenten, die Feuerholz benötigten, konnten bedient werden. Mit einem Defizit von fast 40 Tsd. Euro wurde der Plan für 2020 eingehalten. Auch in Zukunft muss mit einem Verlust gerechnet werden. Man geht im Jahre 2021 von etwa 30 Tsd. Euro aus. Eins ist bei dem Bericht der beiden Verantwortlichen deutlich geworden: Unser Gemeindewald war und ist sowohl bei dem in der Zwischenzeit pensionierten Forstamtsleiter Rupp als auch nun bei Martin Moosmeyer zusammen mit Josef Mayer in guten Händen. Mit ihrer vorausschauenden Forstwirtschaft ist unser Wald gut aufgestellt.

( Text: A.D.-Purreiter)